Pressemitteilung Stadt Jever: Erste Schritte in eine neue Normalität

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Liebe Bürgerinnen und Bürger,

obwohl die Entwicklung der Coronapandemie in unserer Region nach wie vor sehr entspannt ist, ist auch die Stadt Jever seit Mitte März in vielen Bereichen der Verwaltung mit diesem Thema sehr intensiv befasst. Neben der Umsetzung und Kontrolle der Vorgaben des Bundes und des Landes sind regelmäßig Fragen zur Notbetreuung der Kinder, zur veränderten Verwaltungsorganisation und bezüglich möglicher Hilfestellungen für unsere Bürgerinnen und Bürger zu klären. Darüber hinaus sind die Mitarbeiter/-innen unserer zahlreichen Einrichtungen bestrebt, ihren Aufgaben unter den erschwerten Bedingungen gerecht zu werden und den Kontakt zu ihren bisherigen Nutzer/-innen weiterhin so gut wie möglich aufrechtzuhalten.

 

Nachdem es im öffentlichen Leben zwischenzeitlich einzelne Lockerungen gegeben hat, indem eine große Anzahl der Gewerbebetriebe seit der letzten Woche wieder geöffnet hat, werden auch wir wieder langsam damit beginnen, soweit wie möglich zum Normalbetrieb zurückzukehren. Die Tourist-Information, das Jugendhaus und das Freibad müssen im Moment leider noch geschlossen bleiben, doch das Rathaus und die Stadtbücherei werden ab dem 4. Mai 2020 wieder für Besucherinnen und Besucher geöffnet.

 

Bereits am 27. April 2020 haben wir den vierwöchigen Schichtbetrieb in diesen Bereichen beendet, um die notwendigen Vorbereitungen für einen eingeschränkten Normalbetrieb treffen zu können. Selbstverständlich müssen die Bürger/-innen wie im Einzelhandel auch bei uns die notwendigen Abstandsregelungen und Hygienemaßnahmen einhalten. Wir haben in den letzten Tagen alles dafür getan, um ihnen dieses so gut es geht zu ermöglichen. In den Bereichen mit vermehrtem Publikumsverkehr wurden unter anderem Virenschutzwände installiert. Beim Betreten unserer Gebäude werden sie auf die zusätzlich geltenden Regeln hingewiesen.

 

Bürger/-innen und Kinder ab 6 Jahren müssen in den Räumen des Rathauses und der Stadtbücherei generell eine Mund-Nase-Bedeckung tragen. Dort, wo Virenschutzwände vorhanden sind, kann den Bürger/-innen bei längeren Aufenthalten gestattet werden, diese Masken abzunehmen. Bei Besprechungen mit externen Teilnehmer/-innen kann diesen ebenfalls erlaubt werden, die Masken abzunehmen, wenn die Abstandsregelungen eingehalten werden können. Die Bürger/-innen werden am Eingang in Empfang genommen und gebeten, sich die Hände zu desinfizieren bzw. zu waschen. Es wird kontrolliert, ob sie eine Mund-Nase-Bedeckung tragen. Um unnötige Begegnungen zu vermeiden, wird das Publikum mit einer „Einbahnstraßenregelung“ zu dem gewünschten Ziel und danach nach außen geführt.

 

Die Mitarbeiter/-innen müssen weder in den Büros noch in den Fluren eine Mundschutzmaske tragen. Es gelten hier die gleichen Regelungen wie im Einzelhandel. Es wird vorausgesetzt, dass die Mitarbeiter/-innen die Hygienevorschriften und Abstandsregelungen einhalten. Sie sind dazu arbeitsrechtlich verpflichtet und müssen sobald sie sich krank fühlen, dem Dienst fernbleiben. Die Mitarbeiter/-innen können selbstverständlich auf freiwilliger Basis jederzeit Mund-Nase-Bedeckungen tragen.

Denjenigen, die ihren Aufenthalt im Rathaus so kurz wie möglich gestalten möchten, empfehlen wir dringend mit den zuständigen Ansprechpartner/-innen vorher einen Termin zu vereinbaren. Der Besuch des Einwohnermeldebereiches ist zunächst bis Ende Mai ausschließlich nach vorheriger Terminabsprache möglich, da wir in diesem Bereich während der Anfangsphase mit einem erhöhten Nachholbedarf rechnen müssen. Terminabsprachen sind während der regulären Öffnungszeiten unter der Telefonnummer: 04461 / 939 113, E-Mail: noack@stadt-jever.de möglich. Auch ich stehe Ihnen ab Anfang Mai in meiner regelmäßigen Sprechstunde am Donnerstag von 15.00 bis 16.00 Uhr wieder für ein persönliches Gespräch zur Verfügung. Wenn Sie diese Gelegenheit in Anspruch nehmen möchten, nehmen Sie vorher bitte mit meinem Sekretariat, Tel.: 04461 / 939 220, E-Mail: krips@stadt-jever.de, den Kontakt auf.

 

Durch diese Maßnahmen wird es uns gemeinsam gelingen, den Bürgerinnen und Bürgern in der bewährten Form wieder für ihre Anliegen zur Verfügung zu stehen. Unabhängig von der direkten Betreuung der Bürger/-innen haben wir in den kommenden Wochen und Monaten jedoch zahlreiche Aufgaben zu bewältigen. Dieses wird nur möglich, wenn wir den normalen Sitzungsdienst des Rates und seiner Ausschüsse ebenfalls wiederaufnehmen. Nur dann können wir dringende Investitionen anschieben und langfristige Planungen wie zum Beispiel die Neugestaltung der Ganztagsschule und den Neubau der Feuerwache Jever fristgerecht umsetzen.

 

Wir müssen davon ausgehen, dass die mit dem Coronavirus in Verbindung stehenden Einschränkungen uns noch über viele Monate begleiten werden. Das sollte uns aber nicht entmutigen, sondern dazu anspornen, diese außergewöhnliche Herausforderung auf vielen Wegen zu meistern. Eine zunehmende Betreuung und Unterrichtung unserer Kinder in den Kindertagesstätten und Schulen und damit verbunden eine Verbesserung der Situation der Eltern sowie die notwendigen Förderprogramme für die stark betroffene Wirtschaft sind dabei wichtige Faktoren, die zurzeit in aller Munde sind. Aufgrund eines gemeinsamen Antrages aller Ratsfraktionen überlegt die Stadt Jever, wie sie mit einem eigenen Förderprogramm ihre Einzelhandels- und Gastronomiebetriebe zusätzlich unterstützen kann. Die entsprechenden Entscheidungen hierzu werden in Kürze getroffen.

 

Wir dürfen jedoch nicht vergessen, dass momentan sämtliche Freizeitaktivitäten ruhen, die für das körperliche und seelische Wohlbefinden der Menschen ebenfalls von essentieller Bedeutung sind. Daher ist es mir besonders wichtig, dass wir uns schon jetzt im Verbund mit allen Vereinen, kulturellen Einrichtungen und gemeinnützigen Verbänden für die Zeit danach gut vorbereiten. Dann können wir sobald wie möglich im Rahmen der jeweiligen Spielräume von den anfänglichen Online-Angeboten zu unterschiedlichen Kleinstveranstaltungen sowie gezielten Aktionen für ein kleines Publikum hinüber wechseln und so den Menschen in Jever ein Corona konformes Kultur- und Veranstaltungsprogramm anbieten. Dabei wollen wir selbstverständlich niemanden außen vorlassen, sondern werden alle Generationen und gesellschaftlichen Gruppen durch eine Beteiligung unter anderem des Seniorenbeirates, der Lebenshilfe, des Bündnisses für Familie und der Kindertagesstätten mitnehmen.

 

Dieses Ziel werden wir nun gemeinsam mit dem notwendigen Augenmaß umsetzen, um mit vereinten Kräften und neuen Ideen zu unserem gewohnten Miteinander zurückkehren zu können. Dann werden wir hoffentlich auch bald wieder unsere auswärtigen Gäste bei uns begrüßen dürfen und sie spätestens in der Saison 2021 mit neuen Aspekten aus unserem Tourismuskonzept, das wir bis zum Ende des Jahres weiter umsetzen wollen, überraschen.

 

Damit wir bei unseren Plänen nicht erneut ausgebremst werden und stattdessen die Zielvorstellungen in kleinen Schritten umsetzen können, müssen wir noch eine Weile die derzeitigen Beschränkungen hinnehmen und mit der notwendigen Disziplin, gegenseitiger Rücksichtnahme und den vielfältigen Hilfestellungen die neuen Anforderungen an unseren Alltag annehmen.

 

Ich wünsche Ihnen allen einen guten Start in einen schönen frühlingshaften Mai mit besonderen individuellen Erlebnissen. Bleiben Sie und Ihre Familien weiterhin gesund.

Jan Edo Albers
Bürgermeister   der Stadt Jever