Wiegboldsbuhr: Zusammenhalt und die gegenseitige Hilfe – 70jährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr

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Auf dem Bild sind v.l.n.r. zu sehen sitzende im Vordergrund: Löschmeister Valentin Janssen und Gattin Trintje Janssen stehend: Ortsbrandmeister Karl-Heinz Freimuth, Leiterin der Altersabteilung Wilma Coordes, Gemeindebrandmeister Focko Westerbur, Ortsvrsteher Jan Peters, stv. Ortsbrandmeister Theo Peters, zweiter Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverband Aurich Gerold Meyer, Ehrenbrandmeister Weert Freimuth

Ehrung für 70jährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr

Der 91jährige Löschmeister Valentin Janssen wurde für seine 70jährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr geehrt. Seit seinem 21sten Lebensjahr ist er Mitglied in der Feuerwehr Wiegboldsbur. Gerne wäre er bereits eher dabei gewesen, doch durch die Umstände, die der Krieg hinterlassen hatte, war es nicht möglich.

Valentin Janssen freut sich über die Gäste, die zu ihm nach Hause kamen, um die Ehrung zu vollziehen, denn er kannte sie alle. Die meisten bereits seit ihrer Kindheit. An einer gut gedeckten Tafel erzählte er den Anwesenden über viele verschiedene Brände und andere Unglücksfälle, bei denen er dabei war. Rund zwei Stunden. In erster Linie jedoch die schönen und humorvollen Seiten des Erlebten. Er spiegelt den Anwesenden, wie schnell die Alarmierung heutzutage verläuft, im Gegensatz zu früher. Das einzige Telefon im Dorf befand sich in den 50/60er Jahren beim Ortsbrandmeister und wenn dort jemand angerufen hatte, musste ein Kind mit dem Brandhorn durch das Dorf laufen und zum Alarm blasen. Die alte Handdruckspritze wurde dann aus dem Schuppen gezogen und zur Einsatzstelle geschafft. Man musste für die Pumpe ordentlich Ausdauer haben, so Valentin. 1956 kam dann das erste Fahrzeug mit einer Motorpumpe. Diese entlastete die Einsatzkräfte enorm. Weiterhin berichtet er, dass er in seiner Laufbahn bereits das Dritte Feuerwehrhaus nun miterleben darf und sich bereits auf die Einweihung des neuen Feuerwehrhauses freue, zu der er auf jeden Fall kommen werde. Scherzhaft sagt er „Of jie mie nögen ode ne. Ik bün dorbie!“ (Ob ihr mich einladet oder nicht. Ich bin dabei.).

Valentin Janssen, der bei Volkswagen beschäftigt war und nebenher Landwirtschaft betrieb sagte, dass der Zusammenhalt und die gegenseitige Hilfe in der Feuerwehr das Beste sei. Heute sei es jedoch anders als früher, durch die gesellschaftliche Veränderung, jedoch sei seine positive Feststellung weiterhin beständig.

Ortsbrandmeister der Feuerwehr Wiegboldsbur Karl-Heinz Freimuth verlas die Laudatio zur Ehrung für diese langjährige Mitgliedschaft und sagte zu Janssen, wie sehr er sich darüber freue, dass er immer noch zu den Treffen der Altersabteilung komme.

Gemeindebrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr Südbrookmerland Focko Westerbur dankte Valentin Janssen für seine vielen Jahre bei der Freiwilligen Feuerwehr und sein immer noch bestehendes Interesse daran.

Der zweite Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverband Aurich e.V. Gerold Meyer, der Mitglied in der Ortsfeuerwehr Uthwerdum und somit die nächstgelegenen Feuerwehr zur Feuerwehr Wiegboldsbur ist, zeigt sich hocherfreut, die Ehrung mit dem Ehrenzeichen des Niedersächsischen Feuerwehrverband für langjährige Mitgliedschaft durchführen zu dürfen, da er Valentin Janssen auch bereits seit seiner Kindheit kennt. Trotz vieler guter und schlechter Zeiten, die es in jeder Feuerwehr gab, sei Valentin Janssen immer zur Stelle gewesen und habe nie über die Beendigung der Mitgliedschaft im Feuerwehrwesen nachgedacht. Derzeit sei er in Südbrookmerland erst der Zweite, der für die 70jährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr geehrt werden konnte. Ein noch seltener und schöner Akt in den Freiwilligen Feuerwehren, so Meyer.

Ortsvorsteher Jan Peters gratulierte und überbrachte die Grüße, sowie einen Blumenstrauß von Bürgermeister und Rat.

Valentin Janssen bedankte sich sichtlich freudig bei den Anwesenden und überreichte eine Spende für die Jugendfeuerwehr. Wichtig sei ihm die Förderung der jungen Menschen, um die Kameradschaft zu pflegen. Denn die muss stimmen, um sich aufeinander im Einsatzfall verlassen zu können. Weiterhin dankte er seiner Gattin Trintje, die in Sachen Feuerwehr immer hinter ihm gestanden hat.

Quelle: Kreisfeuerwehrverband Aurich e.V.